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 © erbes Geschichten, Märchen & Gedichte
erbe Offline



Beiträge: 18

20.10.2007 00:00
RE: © erbe - Imhotep Antworten

Imhotep



Ägypten, 1332 v. Ch.

Wie jeden Tag tummelten sich auch wieder an diesen Frauen und Kinder unten am Nil herum, um ihre Klamotten zu waschen. Mütter zeigten ihre Töchter wie man wäscht, während die Jungs das Abendessen angelten oder sich im Nil badeten. Die Zwei 17 jährigen Rechmire und Petu saßen am Ufer, angelten und unterhielten sich über den Pharao, der hier in dieser Hauptstadt Memphis seine Residenz hatte.

Der Pharao war für die beiden Jungs so interessant, weil er im gleichen Alter wie sie war. Es dauerte nicht lange und es gesellten sich mehr Kinder zu ihnen, die dieses Gespräch mit anhörten. Das Thema Pharao Tutanchamun war bei allen Jugendlichen sehr beliebt. Er war nicht nur für sie ein lebender Gott, sondern er war sehr populär und ein großes Vorbild für all die Kinder.

``Ich wette mit dir, wenn es Krieg gegen Syrien gibt, wird Tutanchamun in seinem Streitwagen die ganze Armee vorne an der Spitze anführen und all diese Söhne Seths besiegen.``

Rechmire stieg auf einen kleinen Felsen der im Sande des Ufers stand und posierte mit seiner Angel zum Angriff. Ein vorwitziger kleiner Junge machte eine Bemerkung:

`` Aber vielleicht ist er gar nicht so mutig, vielleicht ist er genauso ein Feigling wie sein Vater, Sohn des Osiris, zu Re empor gestiegener Pharao. Mein Vater hat mir erzählt das… ``

`` Schweig und hüte deine Zunge Winzling, sonst wird man sie dir noch eines Tages abschneiden, samt deiner Nase und Ohren, ``

fiel ihm Rechmire ins Wort. Ein schallendes Gelächter der Kinder ertönte am Fluss.
`` Und lass dir lieber erst einmal die Kindheitslocke von deinem Vater schneiden bevor du es wagst, der Art Wörter zu erheben. ``

Schmollend, den Blick zu Boden gesenkt lies sich der Junge diese Schmach im tosenden Gelächter über sich ergehen, während Rechmire längst einen fremden Jugendlichen beobachtete, wie er mit seinem Gewand und Stock sich der Gruppe näherte. Er blieb stehen und entkleidete sich, so dass er nur noch in seinem Schurz da stand. Sein Kopf war kahl geschoren, wie die von einem Hohenpriester und seine Haut war nicht so braun gebrannt wie bei all den anderen Kindern.

`` Imhotep, es ist Imhotep. ``

Rechmire und Petu rannten ihm entgegen und die Drei begrüßten sich herzlich. Sie kannten sich schon seit 5 Jahren und sahen sich nun seit 2 Jahren das erste Mal wieder. Imhotep besuchte die Schreiberschule in Theben denn er durfte das Handwerk des Steinmetz erlernen, weil sein Vater der berühmte Steinmetz war, der schon für den verstorbenen Pharao Echnaton, Tutanchamuns Vater tätig war. So erzählte er es jedenfalls seinen Freunden. Sein Vater war der einzige Künstler der die bizarren Ansprüche Echnatons erfüllen konnte. Nun wollte er in die Fußstapfen seines Vaters treten und Rechmire und Petu waren sehr stolz auf ihren gelehrten Freund. Sofort schwammen sie um die Wette und kämpften aus Spaß im Sand. Imhotep war zwar sehr flink, doch Rechmire war der Stärkere und bezwang ihn immer wieder.

`` Meine Güte beim Osiris, bist du stark geworden Rechmire, du solltest als Leibwache dem großen Pharao dienen. ``

Ein junges Mädchen in ihrem Alter beobachtete die Drei, während sie Kleider wusch. Imhotep bemerkte ihr bezauberndes Lächeln und fragte Petu wer sie sei.

`` Man Imo, erinnerst du dich nicht mehr an Kira? ``
`` Was? Das ist Kira? Sie ist ja zu einer Lotusblume erblüht,`` antwortete er sichtlich entzückt.

Am späten Nachmittag verabschiedete sich Imhotep von seinen Freunden und warf Kira einen freundlichen Blick zum Abschied zu. Sie lächelte zurück doch schaute sie sofort verlegen zu Boden. Imhotep vermummte sich wieder in seinem Gewand und streifte über den belebten Marktplatz von Memphis, wo immer noch frisches Obst und Fische verkauft wurden. Er genoss es die Leute beim feilschen zu beobachten und jedes Mal, wenn ihn jemand zum Kaufen animierte, schüttelte er freundlich mit einem Lächeln seinen Kopf.

Mit einigen Händlern kam er ins Gespräch und auch bei ihnen war das Hauptthema meist dieser junge Pharao. Es war nicht all zuviel von ihm bekannt nur dies eine – seine Augen erblickten noch nicht all zu viele Nilüberschwemmungen und deshalb fürchteten die Leute, das schwarze Land Ägypten, würde schließlich von den Priestern regiert werden.

Doch sprachen sie stets sehr positiv über ihn und alle waren der Meinung, dass er Ägypten besser regieren würde als es sein Vater Echnaton tat.

Zielstrebig näherte sich Imhotep dem Königspalast, der weit oben auf einem Hügel errichtet wurde.

`` Wo hin des Weges junger Mann? ``

fragte ihn die Wache als sie ihm grade am Arm packten. Wortlos zog Imhotep seine Kapuze herunter und sie erschreckten, verneigten sich darauf hin tief. Er spazierte einfach quer über den gepflegten großen Vorgarten und kletterte über eine Mauer direkt zu einer Terrasse, wo Früchte, Blumen und Palmen blühten. Ein angeketteter Panther knurrte Imhotep freundlich an...




Ende


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