mande
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gelöscht
)
27.01.2007 16:37
Grosmutters Schätze Als wir noch Kinder waren, zeigte uns Grossmutter des öfteren ihre kleinen Schätze, die sie im Laufe ihres Lebens gesammelt hatte. Es waren nicht wenige, die sich in den Schubläden, im Keller und auf dem Dachboden befanden. Bevor ich von den Schätzen berichte, möchte ich eine kurze Anmerkung machen. Als junges Mädchen war sie, so wie es sie uns erzählte, als Putzfrau beim Philosophen Martin Heidegger tätig. Und aus dieser Zeit stammte ihr wertvollster Schatz. In einer Schachtel, welche einen Ehrenplatz in der Vitrine hatte, befanden sich die Schuppen, welche ihr von den Augen fielen, als sie endlich den Meister verstand. Auch wenn Grossmuter nur die Volksschule besucht hatte, war sie dennoch an allem interessiert. Sie las gerne und viel. Besonders die deutschen Heldensagen. Und deshalb war sie auch stolz auf einen anderen Schatz, welcher sich ebenfalls in der Vitrine befand. Es handelte sich um einen Ring. Als wir sie fragten, was es mit ihm auf sich habe, lächelte sie und sagte mit Sammlerstolz in ihrer Stimme: -Das ist der Ring der Nibelungen. Im Laufe der vielen Jahrhunderte ist er arg verrostet. Ich habe ihn nicht gereinigt, weil er sonst seine natürliche Schönheit verliert.- Einmal als wir auf dem Dachboden kramten, entdeckten wir etwas, das wie eine lange graue Papierschlange aussah. Grossmutter seufzte, als wir sie darauf ansprachen. -Ach, ja. Das ist eine der vielen Warteschlangen aus der ehemaligen D.D.R., die vor den Läden anstanden, in der Hoffnung Fleisch, Brot und Toilettenpapier zu ergattern.- Wie schon gesagt; Grossmutter las gerne und viel. Und ging des öfteren ins Theater. Ihr hatte es besonders Shakespeare angetan, den Putzfrau und Philosoph gleichermassen verstehen. Und der dritte Schatz in der Vitrine war ein schon arg zerlesenes Buch. Das Buch nämlich, von dem Hamlet nicht wusste, ob es sein, oder nicht sein war. Wie schon gesagt; so einiges war zusammengekommen. Ebenfalls auf dem Dachboden, entdeckten wir einige, wenn nicht vom Zahn der Zeit, sodoch von den Motten angefressene kleine Fahnen, mit einem seltsamen Geruch. Zuerst wollte Grossmutter nicht darüber sprechen. Doch dann erzählte sie es uns doch. Es waren die Fahnen, welche Grossvater des öfteren mit nach Hause brachte, wenn er im Wirtshaus einen über den Durst geschnabbelt hatte. Wenn es um Alkohol ging, gebrauchte sie nie das Wort trinken. Ja, Grossmutter neigte dazu, uns manche Stücke nur ungern zu zeigen. Einmal fanden wir im Keller unter viel Gerümpel versteckt, einen längst vergangenen schiefen Haussegen. Es würde ein wenig ermüden, von allen Schätzen zu berichten. Zu erwähnen sei dennoch, ein längst verblasstes Abendrot, in dem sie Grossvater kennengelernt hatte. Ja, und dann noch den zerbrochenen Krug. Ich fragte sie, ob es der von Kleist sei. Sie schwieg einen Augenblick und sagte dann ein eher gemurmeltes ja. Ich weiss allerdings mehr darüber. Es war der Krug, der mir aus den Händen geglitten war, und ich ihn aus Angst auf dem Dachboden versteckt hatte. Ja, das war's von meiner Grossmutter. Heute will übrigens niemand mehr so richtig Grossmutter sein. Oder? © Manfred Schröder Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Autors.[ Editiert von mande am 29.01.07 7:08 ]
Oh man, die Geschichte berührt. Leider hatte ich auch keine Großmutter, die uns Abends Geschichten erzählte. Und Mande, nicht jede Frau, die älter wird, geht zum Schönheitschirurgen
mande
(
gelöscht
)
29.01.2007 07:08
Einen schönen guten Morgen, liebe greatmum, Und Mande, nicht jede Frau, die älter wird, geht zum Schönheitschirurgen Nun, da hast du natürlich recht. Werde den Satz wohl herausnehmen Wünsche dir noch einen angenehmen tag. Mande
Diese Geschichte erinnert mich zurück an Kindertagen und meine Oma Frieda. Ich habe gerade vor Augen,wie sie 1962 in Köln aus dem Zug gestiegen ist,mit einem Koffer in der Hand,einem Wecker und einer Dose. Noch heute höre ich sie sagen : kleine Ursula,in diesem Wecker ist die vergangene Zeit von meinem Leben und in der Dose sind die Reste meiner Heimat! (möchte dazu bemerken,das Oma 1962 aus der D.D.R. ausreisen durfte) Als Kind konnte ich nicht viel mit diesen Worten anfangen,aber noch heute besitze ich den Wecker (leider ist die Dose verschollen). Ich weis,was sie mit diesen Worten meinte,würde es mir gerne von der Seele schreiben,nur wenn ich jetzt auf die Tasten haue,würde eine eigene Geschichte entstehen. Mande,deine Geschichte berührt auch mich sehr und regt zum Denken an,zurück an Erinnerungen,zurück an wunderschöne vergangene Zeit!
. Ganz liebe und herzliche Grüße Uschi >> Oane ged no.... ....oane ged oiwei ! <<
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