Unter den Fluten des Rheins

Tief auf dem Grund, unter den Fluten des Rheins,
dort versenke ich heute mein Kleid.
Denn dies alte Kleid war in Wahrheit nie meins,
’s war mir nur gegeben am Anfang der Zeit.

In den Farben der Furcht, mit ängstlichem Schnitt,
verwoben mit Missmut, bleischwer jeder Schritt.
An den Ärmeln die Tränen, in den Taschen die Wut,
und wenn mal was brannte, war’s Stroh, keine Glut!

Mein neues Kleid werd ich nun selber näh‘n,
mit dem Faden der Liebe und aus Allem was schön:
Mit Lust und mit Lachen, mit Anmut und Charme.
Das Kleid wird mir passen: Wohlig und warm!

© 2007 Bernd Gast, Königswinter, Germany
www.bernd-gast.com und www.neunzig.blog.de

Wie wahr das doch ist. Was nützt einem das schönste Kleid, wenn es nicht zu einem passt. Es wirkt automatisch hässlich

Ein passsende Geschichte zum Neujahrsanfang (deshalb steht sie hier), hat natürlich immer - ein lebenlang - Gültigkeit!