´Schluss´, sagt´ ich zu meinem Boss, ´die Arbeit, kannst du selber tun. Denn irgendwo, da gibt´s ein Schloss, da soll ein schönes Mädchen ruh´n, so an die Hundert Jahre.
Ihr Bild ist stets in meinem Traum; ich kann sie lebhaft seh´ n. Doch Boss, das verstehst du kaum und wirst es nie versteh´n. Nicht in hundert Jahren´.
Der Boss, er schüttelte den Kopf, doch er liess mich geh´n. ´Ist man verliebt, ist man ein Tropf, du wirst es selber seh´n. Vielleicht in Hundert Jahren.
So verliess ich, Haus und Land; die Guitarre, mir zur Seit´. Uns alle Leute, mit Verstand: ´Junge, du wirst nie gescheit; nicht in hundert Jahren
Jetzt bin ich vierzig und mit Bauch, mit Frau und Kind und Rest. Das schöne Mädchen, sie soll es auch, schläft immer noch ganz fest; wohl weit´re Hundert Jahre.
Manfred Schröder, (*1938), deutsch-finnischer Dichter, Aphoristiker und Satiriker ------