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 Geschichten
greatmum4 Offline




Beiträge: 2.558

25.06.2006 12:18
RE: Bommels Geschmacksreise-Aktivgeschichte von A.Sch. Antworten

Bommels Geschmacksreise

Eine Mitmachgeschichte für Kinder.

Anna und Timo lagen in ihren Betten, als ihre Mutter vorsichtig die Kinderzimmertür öffnete. Sie kniffen die Augen fest zusammen und taten so, als ob sie schliefen. Anna schnarchte sogar ein bisschen. Timo hätte fast gelacht, doch endlich klappte die Tür wieder zu, und die Mutter war weg. Kichernd sprangen Anna und Timo aus dem Bett und liefen aufgeregt zum Kleiderschrank. Darin versteckten sie ihre Schätze: eine Tüte Kekse, Schokolade und Gummibärchen.

Timo riss die Tüte Gummibärchen auf und stopfte sich eine ganze Handvoll in den Mund. Anna legte ein Stück Schokolade auf einen Keks und aß beides auf einmal. "Schmeckt noch viel schokoladiger, als nur Schokokeks", strahlte sie. Beide futterten so lange, bis alle Leckereien aufgegessen waren. "Bin ich satt", stöhnte Timo und rieb sich den Bauch. "Ich auch", stimmte ihm Anna zu. "Und außerdem bin ich müde." Sie ließen die leeren Tüten auf dem Boden liegen und krabbelten wieder in die Betten.

"Morgen müssen wir noch aufräumen", gähnte Timo. "Damit Mama nicht merkt, dass wir alles auf einmal gegessen haben." Aber Anna antwortete nicht - sie schlief schon. Auch Timo döste ein, doch ein klapperndes Geräusch weckte ihn wieder. Als er sich aufsetzte, sah er seinen Bollerwagen, der allein durch das Zimmer rollen. Vor den leeren Tüten auf dem Teppich hielt er an. Dann sprach er sogar.

"Die Kinder haben mir wieder nichts übrig gelassen", meckerte der Bollerwagen. "Dabei möchte ich doch unbedingt wissen, wie das mit dem Schmecken geht." "Du - du kannst ja sprechen", stotterte Timo. Der Bollerwagen drehte sich zu dem Jungen um und blickte ihn aus zwei Augen an, die wie Astlöcher aussahen. "Ja, klar kann ich sprechen", erklärte er. "Ich heiße übrigens Bommel." Inzwischen war auch Anna wach geworden und staunte mit offenem Mund über den sprechenden Bollerwagen. "Möchtet ihr auf einen Geschmacksreise mitkommen?", fragte Bommel. "Ihr könnt bei mir aufsteigen." Das ließen sich die beiden Kinder nicht zweimal sagen. Schnell kletterten sie auf den Bollerwagen, und Timo griff nach der Stange. Anna hielt sich lieber an ihrem Bruder fest und legte die Arme um ihn. Dann flog der Bollerwagen durch das offene Fenster hinaus. Anna und Timo beobachteten gespannt, wie erst ihr Haus, dann die Straße und schließlich die ganze Stadt unter ihnen zurück blieb.

Für den Bollerwagen war es anstrengend, zwei Kinder gleichzeitig zu tragen. Daher landete er nach einiger Zeit, um eine Pause zu machen. Anna und Timo kletterten herunter und sahen sich um. Sie standen in einem kleinen Tal, in dem große Pilze wuchsen. Teilweise waren sie so hoch wie Bäume, aber es gab auch kleinere, die den Kindern nur bis zu den Knien reichten. Auf einigen standen kleine Teller mit etwas zu Essen. Hungrig stopfte sich der Bollerwagen den Mund voll. Anna und Timo waren noch satt von den Süßigkeiten, die sie gegessen hatten. Sie kosteten daher nur ein bisschen davon. Möchtest du auch probieren?

Dem Kind die Augen verbinden und ein Stück Wurst [oder Käse] zum Kosten geben. Raten lassen.

"Die Wurst [der Käse] ist lecker", fand Anna. Bommel nickte. Sprechen konnte er nicht, so voll war sein Mund. Er aß und aß und merkte gar nicht, dass er dadurch immer dicker wurde. Als er alle Teller leer gefuttert hatte, hielt er erschöpft inne. Inzwischen war aus dem schlanken Bollerwagen ein rundes Fässchen geworden. "Puh", stöhnte Bommel. "Ich fühle mich gar nicht gut. Warum seid ihr denn nicht dick geworden?" "Wahrscheinlich weil wir nur wenig davon probiert haben", überlegte Timo. Anna piekste dem Bollerwagen einen Finger in die Seite und kicherte, als er zusammenzuckte. "Ob du überhaupt noch fliegen kannst?", fragte sie neugierig.
Bommel musste sich wirklich sehr anstrengen, um mit den Kindern auf dem Rücken wieder zu starten. Er schnaufte und ächzte. Immer wieder sackte er sogar ein Stück nach unten. Nach kurzer Zeit war er so kaputt, dass er schnellstens landen musste. Dabei krachten sie hart in einen Baum. "Was für eine Bruchlandung", grummelte Bommel. "Wenn ich gewusst hätte, wie dick mich diese fette Wurst [dieser fette Käse] machen würde, hätte ich viel weniger davon gegessen. Wie werde ich bloß wieder dünn?"

Anna hatte sich inzwischen umgeschaut und einige runde Dinge entdeckt, die im Baum hingen. "Die kenne ich doch", freute sie sich. Sie pflückte eines und biss herzhaft hinein.
Kennst du diesen Geschmack?

Dem Kind ein Stück Apfel geben und diesen erraten lassen.


Das ist ein Apfel", wusste Anna. "Mama sagt immer, der sei gesund." "Probier doch mal, Bommel", schlug Timo vor. "Vielleicht geht es dir dann besser." Der Bollerwagen biss vorsichtig ein kleines Stück von der Frucht ab. "Schmeckt klasse", fand er und aß den verzauberten Apfel auf. "Ich fühle mich schon viel dünner." Er blickte an sich herunter und tatsächlich, er war wieder schlank geworden. "Juhu", jubelte er. "Haltet euch fest, jetzt machen wir einen rasanten Flug bis zum Meer." Schon ging es los, und der Bollerwagen schoss durch die Luft wie eine Rakete. Anna und Timo quietschten vor Vergnügen. So machte es viel mehr Spaß, als auf dem hoppelnden Fässchen.

Bommel wurde erst langsamer, als Timo vor ihnen einen spannenden Ort entdeckte. "Lasst uns mal gucken, was da unten ist", schlug der Junge vor. Anna und Bommel waren einverstanden, und diesmal landete der Bollerwagen ganz sanft auf dem Strand. Von hier aus konnten sie einige Palmen und andere Bäume sehen, auf denen sich braune Tiere von Ast zu Ast hangelten. Sie hatten lange Arme und Beine, mit denen sie sich gut festhalten konnten und kreischten laut.
Was können das für Tiere gewesen sein?

"Das sind Affen", erklärte Bommel. "Guckt, sie toben miteinander." Jetzt erkannten auch Anna und Timo, dass die Tiere mit einem wilden Spiel beschäftigt waren. Sie bewarfen sich mit kleinen Dingen. Manchmal steckten sie diese auch in den Mund.
"Wollen wir auch mal probieren?", fragte Bommel, der wieder neugierig war. Sie hoben eine Handvoll Knubbelteile auf. Es knackte, als sie die Schale öffneten. "Vorsichtig", warnte Timo. "Die sind hart."

Doch schon hat sie wieder etwas Neues entdeckt. Vor einer Bank liegt ein buntes Teil, das sieht sehr lecker aus. Vorsichtig tippt Tini mit dem Schnabel drauf. Es ist hart. Fast wie der Stein.
Möchtest du auch so ein Teil essen?

Eine Erdnuss zum Probieren geben.


Trotz Timos Warnung verschluckte sich Bommel an einer Erdnuss. Er musste so stark husten, dass seine Stange heftig wackelte. "Nichts wie weg hier", motzte er. Als er losflog, bekam er auch noch Schluckauf. Bei jedem Hickser hopste er in der Luft auf und ab. Die Kinder lachten, und schließlich lachte Bommel auch.

Als sie das nächste Mal landeten, war um sie herum alles grün. Die Bäume und der Rasen natürlich, aber auch alle Blumen blühten grün, und selbst die Tiere hatten ein grünes Fell. Die Menschen waren alle grün angezogen und aßen grünes Essen von grünen Tellern. Dabei kicherten sie und verzogen ihr Gesicht zu komischen Grimassen. "Was ist denn so lustig?", wunderte sich Anna. Die fröhlichen Leute boten ihnen etwas von ihrer Speise an.
Kannst du herausschmecken, was das ist?

Dem Kind ein kleines Stück Gewürzgurke geben.

Bommel war nach dem langen Flug hungrig geworden, und so nahm er einen großen Bissen. Überrascht riss er die Augen auf und verzog den Mund. "SAUER!!!", schrie er. Die grünen Leute lachten noch lauter. "Sauer macht lustig!", riefen sie im Chor. Anna und Timo konnten nicht anders, sie mussten grinsen. Bommels Gesicht, als er in die Gewürzgurke biss, war zu komisch gewesen. Der Bollerwagen aber hatte die Nase voll. Er war hungrig und wollte endlich etwas essen, was ihm genug Kraft geben würde, um Nachhause zu fliegen. "Was gibt es denn für gesunde Sachen, die gut schmecken und mir wieder Kraft geben?", wollte er von den Kindern wissen. "Ich fühle mich schon ganz schwach und zitterig." Er sah auch ganz blass und elend aus. Timo und Anna überlegten, was sie selbst gerne aßen, wenn sie so richtigen Bärenhunger hatten.
Kannst du den beiden helfen? Was ist gesund und gibt Kraft zum Spielen und Toben?

Den Kindern fielen einige Dinge ein, die Bommel essen könnte. Doch sie wussten nicht, wo sie diese herbekommen sollten. Daher erklärten sie den grünen Leuten, was der Bollerwagen brauchte, und diese zeigten ihnen einen Weg, dem sie folgen sollten. Bommel konnte sich nur noch mühsam voranschleppen. Wenn ihm die Kinder nicht geholfen und ihn kräftig gezogen hätten, wäre er unterwegs bestimmt eingeschlafen.

Endlich kamen sie in ein Dorf. Dort war alles weiß. Die Häuser und Straßen waren weiß und der Dampf, der aus großen Schornsteinen kam. Die Menschen trugen weiße Schürzen und Mützen. Auch die Tiere, die sie sahen, waren weiß. Kaninchen hoppelten auf dem weiß bestäubten Rasen, und Tauben pickten auf den Straßen Körner auf. "Ob wir hier richtig sind?", fragte Timo. "Bestimmt, guck doch." Anna zeigte auf einen langen, weißen Tisch. Darauf standen Teller, die natürlich auch weiß waren. Auf ihnen lag etwas zu essen.
Die Menschen waren inzwischen heran gekommen. Sie waren stolz auf ihr duftendes Essen und boten den dreien davon an.
Möchtest du erschmecken, was sie essen?

Ein Stück Brot zum Probieren geben.

Das ist Brot", erkannte Anna schnell. Timo nickte mit vollem Mund. "Brot gibt Kraft", erklärte Anna dem Bollerwagen. "Ich esse am liebsten Butterbrot mit Käse darauf." Sie griff nach einer Scheibe weißem Käse, der neben dem Brot stand. "Oder mit Wurst", ergänzte Timo. Doch der Bollerwagen dachte mit Entsetzen daran, wie dick er geworden war, als er sich mit Wurst [Käse] voll gestopft hatte. Davon wollte er nichts mehr haben. Er ließ sich auch nicht überreden, als Anna ihm erklärte, dass er nur deshalb kugelrund geworden war, weil er viel zuviel von dem fetten Essen gegessen hatte. Schließlich waren Anna und Timo, die beide nur wenig davon gekostet hatten, dünn geblieben. Doch Bommel war dickköpfig. Sicherheitshalber aß er jetzt nur Brot mit ein bisschen Butter darauf. Dazu knabberte er weißen Kohlrabi und Rettich. Das schmeckte ihm und gab Kraft. Er streckte sich wohlig, als er sich wieder stark genug fühlte, um weiterzufliegen.

Bommel bekam durch das Brot so viel Ausdauer, dass er es ohne Pause bis Nachhause geschafft hätte. Doch einen kleinen Abstecher wollte er unbedingt noch machen, und so landeten sie in einem kunterbunten Wald. Zwar waren die Bäume eigentlich grün, doch daran hingen so viele rote, blaue, orange und gelbe Sachen, dass man von den Blättern fast nichts mehr sehen konnte. "Willkommen im Zuckerland", zwitscherte ein bunter Papagei, der auf einem Ast saß. "Hier gibt es Bonbons, Lutscher, Zuckerstangen so viel ihr möchtet. Esst doch, greift zu!" Am liebsten hätte Bommel alle Bäume leer gegessen. Endlich durfte er nicht nur die leeren Tüten anschauen, sondern die Leckereien selber knabbern. Doch auf der Geschmacksreise hatte er gelernt, vorsichtig zu sein. Er wollte nicht noch einmal dick werden. Also suchte er sich nur einen einzigen, aber dafür den allerschönsten Lutscher aus und nahm ihn mit.

Einen Lutscher zeigen

Jetzt flogen sie endgültig zurück, und die Kinder kletterten schläfrig in die Betten. Kurze Zeit später schliefen sie fest. Bommel leckte erst noch seinen Lutscher auf, dann döste er in seiner Ecke ebenfalls ein.

Am nächsten Morgen hätten Anna und Timo fast verschlafen. Sie schafften es gerade noch, die Tüten vom Boden aufzuheben und zu verstecken, bevor ihre Mutter sie wecken kam. "Habt ihr etwas schönes geträumt?", fragte sie. Anna und Timo schauten sich an. Hatten sie ihre aufregende Reise mit dem Bollerwagen nur geträumt?
Sie erzählten von den unterschiedlichen Sachen, die sie auf der Geschmacksreise probiert hatten. "Das habt ihr ganz richtig gemacht", lächelte die Mutter. "Man darf von allen Dingen essen, aber nicht von allen gleich viel. Solange man viel Gesundes isst, darf auch die eine oder andere Leckerei dabei sein." Als sie aus dem Zimmer gingen, schilderte Timo gerade die Bruchlandung im Apfelbaum. Keinem von ihnen fiel das kleine Lutscherstäbchen auf, das in der Zimmerecke vor dem Bollerwagen lag.

© Anke Schiermeyer im Januar 2004

Das wird für die AktivGeschichte benötigt:

Jeweils ein Stück:
- Wurst oder Käse
- Apfel
- Erdnuss (ungesalzen)
- Gewürzgurke
- Brot
- ein bunter Lutscher
- eine Schüssel mit Deckel
- ggf. ein Schal zum Augen verbinden

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